Facundo
Veo que hoy también cenaste sopa de
calabaza de pie junto a la ventana y que te
has duchado para recibir a la mujer que
imagino conociste ayer en la calle, en la
panadería donde comprás el periódico en las
mañanas. El café te gusta oscuro, a veces te lo
tomás con leche, a veces con azúcar y en las
mañanas, resistiendo las enfermedades
modernas, te comés el pan con queso
sentado en la mesa, tomándote tu tiempo.
Sos un bicho raro, pequeñito; encerrado en
una caja blanca de paredes altas typisch
Altbau. Tenés colgado en la pared de tu
cocina ese afiche de Rothko que odio y que
siempre olvido decirte que odio pero que a la
flaca que te visita hoy parece no importarle
pues ni lo mira ni te mira a vos, sino que se
arregla el pelo, su europeo bob. Después de
que le servís un trago de vino en una taza, la
besás de repente, aunque no sé si con lengua
o mejor dicho no sé hasta dónde le metes la
lengua y sos tan descarado que dejás las
luces encendidas cuando la desvestís cerca
del lavaplatos mientras yo apago un
cigarrillo y sorbo la copa. Vos no sabés que
me puedo tomar una botella sola y que salgo
a caminar borracha por la noche a la que le
digo gris solo para sentirme como vos, la viva
imagen de Europa. Cuando se va la flaca, te
quedás desnudo viendo la tele pero como si
pudieras sentir mis ojos en tu cuerpo, como
si de repente te entrara la vergüenza
Europea: cerras de un tiro las cortinas y
apagás las luces. Te metés sin invitarme al
rincón de tu casa donde debe estar la cama.
Te vas sin contarme si dormís con los pies
enrollados cerca al pecho o si sos de los que
pincha treinta veces el despertador. Me dejás
rodeada de colillas y pedazos de pizza,
afuera, en mi casa, a oscuras de tu Europa,
afuera de vos. Te prometo que la próxima
vez que te vea en la calle te voy a gritar:
«Facundo, Facundo, dejá las luces
encendidas esta noche». Sé que no vas a
reaccionar a mi llamado. Seguro que ese no
es tu nombre.
Facundo
Ich sehe, du hast auch heute Abend
Kürbissuppe im Stehen am Fenster gegessen
und dich geduscht, bevor die Frau kommt,
die du vermutlich gestern auf der Straße
kennen gelernt hast, in der Bäckerei, wo du
dir morgens eine Zeitung kaufst. Du magst
deinen Kaffee schwarz, manchmal trinkst du
ihn mit Milch, manchmal mit Zucker, und
beim Frühstück lässt du dir – um den
modernen Krankheiten vorzubeugen – Zeit
und setzt dich mit deinem Käsebrot an den
Tisch. Du bist ein seltsames, putziges Tier;
eingesperrt in eine weiße Schachtel mit
hohen Wänden typisch Altbau. In deiner
Küche hängt dieses Plakat von Rothko, das
ich hasse, und immer vergesse ich, dir zu
sagen, dass ich es hasse, aber die Tussi, die
heute zu dir kommt, stört es anscheinend
nicht, denn sie sieht weder das Plakat an
noch dich, sondern richtet sich ihr Haar,
ihren europäischen Bob. Nachdem du ihr
Wein in einer Tasse serviert hast, küsst du
sie plötzlich, obwohl ich nicht erkenne, ob es
ein Zungenkuss ist, oder besser gesagt, bis
wohin du ihr die Zunge reinsteckst, und
frech lässt du das Licht an, als du sie neben
der Spülmaschine ausziehst, während ich
eine Zigarette ausdrücke und an meinem
Glas nippe. Du weißt nicht, dass ich eine
ganze Flasche allein trinken kann und
betrunken durch die Nacht laufe, die ich grau
nenne, nur um mich wie du zu fühlen,
lebendiges Abbild Europas. Deine Tussi geht
und du setzt dich nackt vor den Fernseher,
aber als ob du meinen Blick spüren könntest,
als ob dich plötzlich die europäische Scham
überkäme: Ziehst du mit einem Ruck die
Vorhänge zu und machst das Licht aus. Ohne
mich einzuladen, verkriechst du dich in die
Ecke deiner Wohnung, wo das Bett stehen
muss. Du gehst, ohne mir zu sagen, ob du
dich beim Schlafen zusammenrollst und die
Beine zur Brust ziehst oder ob du einer von
denen bist, die dreißigmal den Wecker
klingeln lassen. Du lässt mich allein zwischen
Kippen und Pizzaresten, draußen, in meiner
Wohnung, im Dunkeln deines Europa,
außerhalb von dir. Ich verspreche dir, beim
nächsten Mal, wenn ich dich auf der Straße
treffe, werde ich dich anschreien: „Facundo,
Facundo, lass heute Nacht das Licht an.“ Ich
weiß, du wirst auf meinen Ruf nicht
reagieren. Bestimmt heißt du auch gar nicht
so.