Ausgangssprache: spanisch
Übersetzungen: deutsch

El olor del avión y las olas de plástico

Hoy te reenviaré lo que volvió meses después

no recuerdo el libro ni la carta

que escribí en la cola del correo

y metí dentro de la solapa

no voy a abrir el paquete

porque encierra el tiempo perdido

¿dónde carajo durmieron

todo este tiempo esos mensajes

las cosas que te mandé como autoprueba de fe?

¿cruzaron el mar varias veces o ninguna?

imagino galpones silenciosos

gatos y ratas cuidando a sus crías

sobre montones de cartas atoradas

la lluvia en la chapa de los techos

ventanas mugrientas en lo alto de esas tumbas

que no limpiaron desde Onganía

lugares en los que me hubiera escondido

trepando a la cima de los bultos

abriendo las cartas y las cajas

para ver qué dice la gente

si había juguetes o comics

joyas o chocolate

imaginando la suerte de ser

familia de cartero

 

Veo a los obreros que podrían haberse ocupado

de hacerte llegar mis regalos

o al menos asegurarse que llegaran

a la próxima estación

si no estuvieran fumando

todos solos afuera en el callejón

recordando chicas que casi conocieron

y países que quisieran visitar

 

Hace poco descubrieron en Inglaterra

cuatro mil cajas con ciento sesenta mil

cartas escritas entre 1652 y 1815

en diecinueve idiomas por hombres y mujeres

canciones, cartas de amor, cuadernos

todo tipo de plegarias que nunca alcanzaron su destino

al ser capturados los barcos que los transportaban

sabemos que la guerra es una mierda

van a digitalizar toda esta correspondencia

podremos imaginar lo que pudo ser y lo que fue

 

lo que se perdió y lo que no se contó

la historia nunca desplegada

de imperio y hogar

 

Te oigo venir de lejos en la bruma matutina

puteando a paso torpe entre plátanos todavía inciertos

no paran las bocinas que ya encierran el parque

asesinando la quietud de la aurora

filtro y borro, me enfoco en tu tropezar

nos turnamos: hoy me toca esperarte

entre ríos, sin raíces sanas

mientras avanzás me absorben los procesos de descomposición

de árboles remeados, marcados a cuchillo y clavo

y vuelvo a oler el perfume del baño

del avión que me trajo a esta ciudad

esas flores imposibles que ocultan la muerte

levanto la mirada y veo a la vieja

que cruza la avenida como un cienpiés

abandonado por su debilidad y falta de apetito

me aturden los incontables rumbos cambiantes de metropolitanos

los idiomas que fluyen y lavan

a nuevas generaciones y me dejan atrás

no queda nada de lo que aprendí

 

De tanto no poder quedarme

y contar con amistades tempranas

me acostumbré a verlas perecer

todos estamos al margen

es milagroso que nos abracemos

que nos extrañemos

que nos perdonemos

que nos escribamos

 

La gente es impaciente

el sol ya no consuela

este lado de la calle es un desierto

el otro un refugio

el éxodo a la sombra de los ombúes

de una manada desesperada

buscando el pensamiento libre

 

Olas de plástico

parpadean y ahogan

en la noche original

 

Flugzeuggeruch und Plastikwellen

Heute schicke ich dir  etwas, das nach Monaten zurückkam, noch einmal

ich erinnere mich weder an das Buch noch an den Brief

den ich in der Schlange am Postschalter schrieb

und in den Umschlag steckte

ich reiße das Paket nicht auf

weil es die verlorene Zeit einschließt

wo zum Teufel haben die Nachrichten

die ganze Zeit geschlafen

die Dinge, die ich dir zu meinem eigenen Vertrauensbeweis schickte?

überquerten sie mehrmals oder gar nicht das Meer?

ich stelle mir stille Schuppen vor

Katzen und Ratten, die ihren Nachwuchs versorgen

auf Stapeln nicht zugestellter Briefe

Regen trommelt auf das Blechdach

schmutzige Fenster im oberen Teil dieser Grabkammern

die seit Onganía nicht mehr geputzt wurden

Orte, an denen ich mich versteckt hätte

und auf die Spitze der Bündel geklettert wäre

um Briefe und Päckchen zu öffnen

um zu sehen, was die Leute sagen

ob darin Spielzeug oder Comics lägen

Schmuck oder Schokolade

und mir ausgemalt hätte, wie es wäre Mitglied der

Briefträgerfamilie zu sein

 

Ich sehe die Arbeiter, die sich darum hätten kümmern können

dass dich meine Geschenke erreichen

oder zumindest sicherstellen, dass sie

zur nächsten Poststelle gelangen

wenn sie nicht draußen jeder für sich allein rauchen würden

und sich an Mädchen erinnern, die sie fast kennengelernt hätten

und an Länder, die sie so gerne bereisen wollten

 

Kürzlich wurden in England viertausend

Kisten mit einhundertsechzigtausend Briefen

entdeckt, geschrieben zwischen 1652 und 1815

von Männern und Frauen in neunzehn Sprachen

Lieder, Liebesbriefe, Notizbücher

alle möglichen Bitten, die ihr Ziel nie erreichten

weil die Schiffe, die sie transportierten, gekapert wurden

wir wissen, dass Krieg Scheiße ist

die ganze Korrespondenz wird digitalisiert

wir werden uns vorstellen können, was hätte sein können und was war

was verloren ging und was niemand je erzählte

eine nie aufgeblätterte Geschichte

über ein Reich und über die Heimat

 

Ich höre dich aus der Ferne im Morgennebel kommen

Fluchend polterst du zwischen noch ungewissen Platanen

das Hupen, das den Park in der Mangel hat, reißt nicht ab

und erdrosselt die Stille der Morgendämmerung

ich filtere und lösche, konzentriere mich auf dein Stolpern

wir wechseln uns ab: Heute bin ich an der Reihe, auf dich zu warten

zwischen Flüssen, an den Wurzeln erkrankt

während du vorankommst, absorbieren mich die Zerfallsprozesse

der vollgepinkelten Bäumen, die Messer und Nagel angeritzt haben

und ich habe wieder das Toilettendeo

des Flugzeugs in der Nase, das mich in die Stadt brachte

diese unmöglichen Blumen, die den Tod verbergen

ich schaue auf und erblicke eine alte Frau

die die Allee wie ein Tausendfüßer überquert

verlassen von ihren Kräften und ihrem Appetit

mich verblüffen die unzähligen Richtungswechsel der Großstädter

die Sprachen, die dahinfließen und

neue Generationen waschen und mich zurücklassen

da ist nichts mehr von dem, was ich gelernt habe

 

Weil ich so lange schon nicht bleiben kann

und keine frühen Freundschaften besitze

habe ich mich daran gewöhnt, sie eingehen zu sehen

wir befinden uns alle am Rand

es ist ein Wunder, dass wir uns umarmen

dass wir einander vermissen

dass wir einander vergeben

dass wir einander schreiben

 

Die Menschen sind ungeduldig

die Sonne tröstet nicht mehr

diese Seite der Straße ist eine Wüste

die andere ein Zufluchtsort

der Exodus in den Schatten des Ombubaums

einer verzweifelten Herde

die das freie Denken sucht

 

Plastikwellen

blinzeln und ertrinken

in der allerersten Nacht

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