Palomar
Una guayaba de leche es el sol que de niñas conocimos
y ya no es nuestro
nos fuimos de casa buscando irnos de casa
no decirle a mamá que estábamos en el cine
mientras nos besábamos bajo las escaleras
nos fuimos de casa solo para irnos de casa
para que nadie nos obligara a comer sentadas a la mesa
a cruzar bien las piernas
nos fuimos de casa sin saber que nos íbamos de casa
sin saber de qué casa
sin que era de casa que nos íbamos
en las estrías de mis muslos
el tiempo ha sido violento
nuestra biografía (como cualquier historia) es un museo de cicatrices
en esta piel que nos contiene
como el gesto de la palabra contiene su objeto
y que es tan frágil que se quiebra
si la voz tiembla
si la caricia no mide su fuerza
no solo en la imaginación regresamos
caminamos durante años los pasos
un pie frente al otro, punta talón, talón punta
para atrás, para adelante, en zigzag
regresamos a casa buscando regresar a casa
comer sentadas a la mesa
maullar desde rincones opuestos
quedarnos quietas mientras mamá nos hace las trenzas
atravesamos los ríos
perseguimos la sombra de las letras hasta el árbol de feijoa
que sembramos para que fuera nuestro eje
el día que el polvo borrara las escaleras
el día que el sonido del acueducto derrumbara paredes
ya las palomas han hecho nido entre las tejas
y aunque queremos expropiarlas, esconderles los huevos
y volver a tender las camas con las mismas sábanas de la infancia
no podemos robarle a la ruina su historia
de otra forma nunca hubiera sido casa
y ese sol
nunca hubiera sido nuestro.
Taubenschlag
Eine milchweiße Guave ist die Sonne, die wir als Kinder kannten
und die längst nicht mehr uns gehört
wir gingen aus dem Haus, um von zu Hause wegzugehen
bloß nicht Mama sagen, dass wir im Kino waren
während wir uns unter der Treppe küssten
wir gingen aus dem Haus, nur um von zu Hause wegzugehen
damit keiner uns an den Tisch zwingen konnte,
wo wir artig die Beine übereinanderschlugen
wir gingen aus dem Haus, ohne zu wissen, dass wir von zu Hause weggingen,
ohne zu wissen, aus welchem Haus
ohne dass es von Zuhause war, von wo wir weggingen
meine Dehnungsstreifen
lassen die Gewalt der Zeit erkennen
unsere Biografie (so wie alle Geschichten) ist ein Museum der Narben
in dieser Haut, die uns enthält,
so wie ein Wortausdruck seinen Gegenstand enthält
so zart, dass er bricht
wenn die Stimme zittert
wenn eine sanfte Berührung ihre Kraft unterschätzt
nicht nur in unserer Vorstellung gehen wir zurück
machen jahrelang unsere Schritte
setzen einen Fuß vor den anderen, Zehen Ferse, Ferse Zehen
rückwärts, vorwärts, im Zickzack
wir gehen nach Hause, um nach Hause zu kommen
uns an den Esstisch zu setzen
uns aus gegenüberliegenden Ecken anzumaunzen
still zu halten, während Mama uns Zöpfchen flicht
wir überqueren die Flüsse
rennen dem Schatten der Buchstaben hinterher bis zum Guavenbaum
den wir gesät haben, damit er den Ort kennzeichnet
wenn die Treppe vom Staub verschluckt wird
wenn der Lärm der Wasserleitung die Mauern zum Einsturz bringt
die Tauben haben sich längst zwischen den Dachziegeln eingenistet
und obwohl wir sie enteignen möchten, ihre Eier verstecken
und die Betten mit der Bettwäsche unserer Kindheit beziehen
können wir die Ruine nicht ihrer Geschichte berauben
sonst wäre sie nie unser Zuhause gewesen
und diese Sonne
hätte nie uns gehört.