Neukölln 36
cuando pongo la oreja
en el desagote de la bañadera
puedo escuchar las conversaciones
que el vecino de abajo
tiene en la cocina
el sonido de los platos de loza
mezclado con sus quejidos
rebotan en el esqueleto
del edificio como un
tren descarrilando
al principio pensé que era
el de arriba
pero solo él, habla como si
todo el tiempo alguien
lo estuviera estrangulando
fuma como un descocido, es feo
y tiene un perro
yo a su lado
soy "punk de dios"
gano 568 euros por mes,
trabajo 30 horas a la semana
y, a mí edad,
todavía me sigo preguntando
si le parezco
interesante a la gente
a veces,
hago plata
extra cantando
un 18 de enero
se volvió loco
lloró
lloró mucho
lo único
que pude imaginar aquel día
fue la mirada de su perro
la extrañeza
con la que los perros se quedan
cuando ven que los humanos sufren
ahora mi intimidad
es un tapón negro de goma
paseo por el Tempelhof,
salgo y camino
camino especialmente
cada vez recibo menos visitas
cada vez intento gastar menos
las escaleras del edificio
están todas graffiteadas,
quemaron un carrito de bebé
en la planta baja
y ya avisaron
que para el año próximo
nos suben el alquiler
30 euros
Cristian Forte / 2013
Neukölln 36
wenn ich das Ohr
an den Abfluss der Badewanne halte
kann ich die Gespräche hören
die der Nachbar unten
in der Küche führt
das Scheppern der Teller
vermischt mit seinen Seufzern
hallt im Gebäude-
gerüst wider
wie ein entgleister Zug
– anfangs dachte ich, es sei
der von oben
doch nur er spricht so
als würde ihn ständig
jemand erdrosseln
er raucht wie ein Irrer, er ist hässlich
und hat einen Hund
verglichen mit ihm
bin ich ein „Punk Gottes“
ich verdiene 568 Euro im Monat
arbeite 30 Stunden die Woche
und frage mich noch
in meinem Alter
ob ich anziehend
auf andere wirke
manchmal
verdiene ich mir mit Singen
ein bisschen was dazu
an einem 18. Januar
drehte er durch
er weinte
er weinte viel
das einzige was ich mir an dem Tag
vorstellen konnte
war der Blick seines Hundes
die Fremdartigkeit
in die Hunde verfallen
wenn sie sehen dass Menschen leiden
jetzt ist meine Intimität
ein schwarzer Gummistöpsel
ich spaziere übers Tempelhofer Feld
verlasse es und laufe
und laufe besonders
ich bekomme immer weniger Besuch
ich versuche immer weniger auszugeben
das Treppenhaus im Gebäude
ist mit Graffiti vollgesprüht
im Erdgeschoss haben sie
einen Kinderwagen in Brand gesteckt
und sie haben uns bereits mitgeteilt
dass im nächsten Jahr
die Miete erhöht wird
um 30 Euro